Sonntag, 30. August 2015

Phnom Penh 1/2

Wie ist mein erster Eindruck?

Diese Frage habe ich mir die letzten Tage ungefähr tausend mal gestellt. Aber ich habe das Gefühl, dass es hier so unglaublich viel zu sehen, hören, schmecken und riechen gibt, dass ich gar nicht alles richtig fassen kann. Es ist noch gar nicht wirklich real. Überall gibt es was neues. Was aber eindeutig ist, dass es hier ganz anders aussieht und zu geht als in Deutschland, aber das war ja sowieso voraus zu sehen.

In Phnom Penh waren wir nur wegen des Einführungsseminares und sind gestern schon weiter nach Siem Reap gefahren. Die Programmpunkte des Seminars habe ich mir leicht anders vorgestellt. Ich dachte, es wäre eine Einführung in die Arbeitsweisen oder so. Aber es ging viel mehr darum Phnom Penh zu sehen, mehr geschichtlichen Input über die Stadt und das Land zu erhalten und ein wenig die Kultur kennen zu lernen.
Donnerstag ging es früh los. Um 7 Uhr war aufstehen angesagt, für mich als Langschläfer natürlich eine Qual. Doch ist der Grund für das frühe Aufstehen nachvollziehbar. Mittags ist es einfach zu warm um wirklich etwas zu machen und dann könnte man erst nach der Mittagspause los und hat den halben Tag verschenkt. Bei nur drei Tage Phnom Penh bevorzuge ich dann doch lieber das frühe Aufstehen. Zum Glück bin ich anscheinend gegen Jetlags immun.
Nach dem Frühstück sind wir direkt zum Metahaus gegangen, wo schon 19 Cyclos inklusive Fahrer und ein Guide auf uns warteten.
Jeder von uns hatte seinen eigenen Fahrer. Meiner war die 109.
Mit diesen Cyclos wurden wir durch die Stadt gefahren und sind zwischendurch immer ausgestiegen und haben etwas von dem Guide erzählt und gezeigt bekommen. .Ich finde es echt beeindruckend wie es funktioniert, dass einfach jeder drauf los fährt. Am heftigsten sind die Kreuzungen. Aus allen vier Seiten kommen alle möglichen Fahrmobile, ein Teil will abbiegen, ein anderer Teil nicht. Wenn man abbiegen möchte fährt man natürlich nicht einen schönen großen Bogen und lässt den Gegenverkehr zuerst durch, nein, du fährst einfach quer rüber und teilst das den anderen Fahrzeuge durch gehupe oder Handzeichen mit. Wenn man so in seinem Cyclo sitzt und die Straße immer enger und voller wird bekommt man doch die Sorge, dass einfach gleich ein Moto in ein rein fährt. Erst recht da mein Fahrer es anscheinend nicht mochte weiter hinten zu fahren und deswegen auch noch dauernd Überholmanöver durchführen musste. Aber irgendwie hat es auch Spaß gemacht, ein klein wenig wie ein Computerspiel, nur dass man selber nicht spielt.
Unser Guide hat uns verschiedene alte Häuser, die in der Kolonialzeit entstanden sind und als Hotel oder die Post dienten, gezeigt. Diese Häuser wurden nach dem Pol Pot Regime von "normlen" Bürgern bezogen und dienen teilweise noch immer als Wohnhaus. Dieses Schicksal erging aber nicht jedem Haus. Ein anderes, sehr schönes Haus, wurde abgerissen damit da jetzt ein KFC sein kann. Wir haben abgesehen von diesen Häusern aber auch Tempel, Kirchen, Brücken und andere Häuser gezeigt bekommen. Um zu der Kirche zu gelangen mussten wir durch kleine Gassen gehen und konnten so einen Eindruck bekommen wie manche bzw. doch recht viele Leute in Phnom Penh leben.
Zu sehen gab es unterwegs aber auch viele prunkvolle Gebäude und Tempel und viele Märkte. Was sehr auffällig ist, ist das in der ganzen Stadt tausende von Stromkabel, in der Luft, lang geführt werden. Auf solchen Kabeln habe ich auch, mitten in der Stadt, Affen rumlaufen sehen.
- das erste exotische Tier in Kambodscha -
Die Affen habe ich aber auch nur bemerkt, weil die netten Cyclofahrer auf sie aufmerksam gemacht haben. Dafür bin ich ihnen gegenüber sehr dankbar.
Generell sieht man schnell, dass es sich bei Kambodscha noch um ein Entwicklungsland handelt. Zum Beispiel die Sache mit dem Müll. Überall in den Straßen liegt Müll rum, es gibt nicht so richtige Mülleimer und ich vermute auch keine gut ausgebaute Müllabfuhr. Keine Mülltrennung und kein Recycle. Teilweise entsteht dadurch auch ein stechender Geruch, an den man sich wirklich erst einmal gewöhnen muss.
Nach der "Touritour" gab es Mittagessen, eine kurze Besprechung, den Kauf von Simkarten, ich besitze nun eine kambodschanische Nummer und dann Mittagspause. Mittags ist es einfach zu warm. Abends fand im Metahaus eine Ausstellung, zu dem Thema "Kambodschaner in der DDR" , statt. Anschließend gab es Abendessen und es wurde noch ein Film "Bonne Nuit Papa" über das selbe Thema gezeigt.
Danach war "Sleepy sleepy time".







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