Freitag, 4. September 2015

Mein erster Tag in Siem Reap

Sonntag, 30.09.2015.

Eeeeendlich konnten wir mal ausschlafen. Obwohl die Matratzen ungefähr so viel bringen wie eine Isomatte war der Schlaf doch sehr erholsam. Wir waren nämlich erst gegen 12:30 mit der anderen WG und Livia zum Frühstück bzw. Mittagessen in einem von Livia empfohlenen Café verabredet. Ich aß Pancakes mit Bananen und trank dazu einen Fresh Lemon Juice. Doch leider wurde mir irgendwie von den Pancakes schlecht und der Saft war so sauer, dass ich ihn nicht trinken konnte. Ein Misserfolg für mich. Doch bei den anderen sah das Essen und das Trinken sehr gut aus und hat anscheinend auch so gut geschmeckt. Als wir fertig waren sind wir zu den anderen in die WG um uns die mal anzuschauen. Und es ist echt eine sehr schöne Wohnung in einer schönen Gegend. Man muss zwar einen kleinen immer schlammigen Weg entlang um dort hinzugelangen, aber dort angekommen spielen überall Khmer Kinder und irgendwoher ertönt traditionelle Khmer Musik. Das Herzstück der Wohnung ist die große Dachterrasse. Von dort aus hat man einen guten Blick über die Stadt und man kann sich in einer der drei Hängematten ausruhen oder am Tisch etwas für die Arbeit vorbereiten.Als wir die Wohnung gesehen haben, haben wir vier uns dann schon geärgert, dass wir die Wohnung nicht bekommen haben. Aber man kann ja nicht alles haben und vielleicht finden wir eine genauso schöne Wohnung.





 Zu 15 Uhr sind wir wieder zurück zum Guesthouse gefahren. Denn wir waren mit Srey Nith (meine Kollegin) verabredet, damit sie uns die Stadt zeigen kann. Wir sind kurzer Hand in ein TukTuk gestiegen und sind los gefahren. Unser erster Stop war eine Art Fahrradladen, zu meiner Überraschung wollte Srey Nith uns nämlich die Stadt per Fahrrad zeigen. Wir fanden auch alle, dass das ja gar keine schlechte Idee ist. Da hier das Leihen eines Fahrrads für einen ganzen Tag anscheinend auch nur einen Dollar kostet stand uns nichts im Wege. Rauf die Räder und ab geht es in den unübersichtlichen Verkehr. 




Srey Nith zeigte uns zuerst einige Märkte, die in der Nähe vom Guesthouse sind und nur von Khmers besucht werden und somit günstiger sind als die "Tourimärkte". Da diese ganz in der Nähe ihrer Uni sind haben wir auch kurz da einen Stop gemacht, außerdem hat sie uns gezeigt wo man da günstig zu Abend essen kann.Von da aus sind wir dann zu unserem Projekt gefahren, unterwegs haben wir dann aber doch noch einen Stop gemacht. Auf dem Weg liegt nämlich der "Royal Palace" und der Schrein "Shrine to Preah Ang Chek and  Preah Ang Chorm". Den Palast haben wir uns nicht wirklich angeguckt, kann man ja vermutlich auch nicht wirklich. Aber in den Schrein sind wir sogar herein gegangen. In dem Schrein waren viele Kerzen, einige Mönche und andere interessante Sachen zu sehen. Was man aber auf keinen Fall vergessen darf, bevor mit in so einen Schrein oder Tempel geht, ist seine Schuhe auszuziehen. An sich muss man auch seine Schultern und Knie bedecken. Aber die Sache mit den Schuhen ist dann doch noch schlimmer. Generell zieht man sich hier immer die Schuhe aus bevor man ein Haus betritt. Füße gelten in Kambodscha nämlich als unrein. 
Direkt bei dem Schrein befindet sich auch der "Palace Garden". In diesem Garten oder eher Park sind riesige Bäume die von tausenden Fledermäusen beherbergt werden. Und zwar nicht so kleine schwalbengroße Fledermäuse wie sie es bei uns gibt, sondern so wirklich richtig große Fledermäuse. Aber so spektakulär waren sie eigentlich nicht, denn die hingen da nur rum. Nur eine ist einmal aufgeflogen, sodass wir die große Spannweite ihrer Flügel betrachten konnten.




Nachdem wir wieder aus dem Staunen geraten sind, sind wir weiter gefahren.  Doch sind wir wieder nicht direkt zu Children's Dream gefahren, sondern haben noch einen Stop gemacht. Quasi neben CD befindet sich nämlich ein Gelände, auf dem die Mönche wohnen. Man kann da ohne Probleme rein bzw durch fahren. Auf diesem Gelände befinden sich einige Gebetsstätten, eine Grundschule und  so kleine prunkvolle Häuser, in denen die Asche der Toten aufbewahrt werden und natürlich die Wohnhäuser der Mönche. 



Dann sind wir aber endlich zu meinem Projekt. Das Gebäude geht über zwei Stockwerke. Im unterem Teil befindet sich der Kindergarten, der Computerraum (für die Computerklassen), eine Schülertoilette, eine Lehrertoilette und ein weiterer Raum, der als Filmraum genutzt wird. Außerdem gibt es sozuagen einen Raum im freien, der aber überdacht ist. Im oberen Teil gibt es ein Klassenzimmer, ein Meetingroom, ein Büro und wieder eine Lehrer- und eine Schülertoilette. Alle Räume wirken sehr sauber und ordentlich. Was mich sehr erstaunt hat, war die Menge an Material die für den Kindergarten zur Verfügung stehen. Im Kindergarten selber hängen natürlich auch selbst gemalte bzw. gebastelte Sachen und Fotos von den Kindern. Genau so etwas persönliches selbstgemachtes macht auch den Charme eines Kindergartens aus, finde ich zumindest. Doch da Sonntag war war niemand, abgesehen von uns vieren, da und somit wirkte alles ein wenig kühl. Doch mit der Anwesenheit von den Kindern wirkt es noch ganz anders.
Als wir vor Ort alles erdenkliche gesehen haben sind wir wieder weiter gefahren. Wir sind zur Route 60 gefahren. Diese Straße ist von rechts und links mit Essensständen und Marktständen flankiert. Und das nicht nur an einer Stelle, sondern schon über ein paar Hundert Metern entlang. Was uns eigentlich direkt aufgefallen ist, dass es dort keinerlei Touristen mehr gab. Dort waren zu unserem Vergnügen nur Khmers unterwegs. 



Während wir diese Straße entlang gefahren sind hat sich der Himmel immer mehr zugezogen und zugezogen. Srey Nith meinte nur so, dass es in 5-8 Minuten anfangen wird zu regnen. Und sie sollte recht behalten, nach wenigen Minuten hatte es tatsächlich angefangen wie aus Eimern zu schütten. Zum Glück hatte ich, nachdem Srey Nith ihre Voraussage getroffen hatte, meine Kamera in die Tasche getan. Denn ich weiß nicht ob sie es ansonsten überlebt hätte. Wir haben uns dann so schnell wie es nur Möglich war einen Unterschlupf gesucht, doch es war eh zu spät. Wir waren alle plitsch nass. Genau an dem Tag hatte ich natürlich eine weiße Bluse an, die nach der Dusche dann leider nicht mehr viel verdeckte. Ich hoffe die Khmers nehmen es mir nicht zu sehr übel. 
Als der Regen ein klein wenig nach gelassen hat sind wir zu einem Essensstand und haben uns was zu Essen bestellt, ein ganzes Huhn, einen ganzen Fisch und für jeden eine Portion Reis. In der Zeit wo das Essen noch vorbereitet wurde haben wir uns schon hingesetzt, denn obwohl es sich quasi nur um einen "Marktstand" handelte wurde einem doch das Essen gebracht. Gegessen hat man auf so einer Art Decke unter einem Dach, welches aus einer Plane bestand. Aber auch hier war Schuhe ausziehen erwünscht. Als dann das Essen kam musste Srey Nith uns erstmal erklären wie man denn "richtig" isst. Nicht mit Messer und Gabel sondern mit den Händen, das Fleisch/ den Fisch einfach abreißen in die Soßen tunken und ab in den Mund. Danach ein wenig Reis hinterher essen, natürlich auch mit der Hand. Das Essen war gut und wir oder ich zumindest habe mich zum ersten mal wirklich wie "in Kambodscha gefühlt". Denn all die Tage zuvor in Phnom Penh waren alle schön und gut und man hat was von dem Land mitbekommen, aber war es doch noch sehr touristisch und westlich. 







Nachdem Essen sind wir auf die andere Seite der Straße gegangen bei der es sozusagen einen kleinen Rummel gibt. Dieser ist anscheinend das komplette Jahr dort und ist die Attraktion der einheimischen Kinder. Aber nicht nur für die. Sondern auch für uns. Dort gab es nämlich auch Autoscooter. Da wir sowieso alle schon nass waren, war es uns egal dass es regnet und sind Autoscooter gefahren. Was mich sehr erstaunt hat, ist dass sogar Srey Nith mitgefahren ist. Hätte ich irgendwie gar nicht erwartet, aber das macht sie noch positiver. Von dort aus sind wir über einen längeren Weg wieder zurück zum Fahrradladen und ins Guesthouse. Wir sind nämlich absichtlich so zurück gefahren, dass wir nochmal zwei Märkte sehen können, die sehr groß und auch nicht so touristisch sind. Bei einen der beiden Märkte habe ich mir auch einheimische Lyches gekauft. Hier gibt es zwei verschiedene Arten, die sich beide von der von uns aus Deutschland bekannten, unterscheiden. Die Lyches die ich gekauft habe schmecken irgendwie nach einer Mischung aus Lyche und Honigmelone. Sehr lecker. Im Guesthouse angekommen haben wir den schönen Tag mit Kartenspielen ausklingen lassen, denn für den nächsten Tag war ja auch wieder früh aufstehen angesagt. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen