Samstag, 31. Oktober 2015

Pchum Ben

Es ist 2:15 Uhr. Der Wecker klingelt. Ich stehe schlaftrunken auf und ärgere mich darüber, dass ich nicht früher ins Bett gegangen bin. Ich mache mich schnell fertig und will frühstücken gehen. Doch im Haus ist es so verdächtig leise, ich gucke sicherheitshalber nach ob die anderen noch im Land der Träume sind. Natürlich muss ich Recht behalten. Paulina und Paul sind noch schön am schlafen als ich ein Blick in ihre Zimmer werfe. "Verschlafen, Wecker überhört", heißt es nur. Ich nutze die Zeit, in der sich die anderen fertig machen, um Frühstück vorzubereiten. Trotzdem schaffen wir es erst mit dem Frühstück zu beginnen, als wir eigentlich schon los wollten. Das nette frühstücken wurde somit zu "schnell alles runterschlingen".
Um halb 4 schaffen wir es dann aufzubrechen. Wir fahren durch die dunkle Nacht, keine Menschenseele auf den Straßen. Sogar der Verkehr ist zur Abwechslung mal leicht überschaubar, denn er ist gar nicht vorhanden.Wir geben vermutlich ein merkwürdiges Bild ab. Drei Weiße, mit großen Rucksäcken bei sich, die wie besenkt, um kurz vor 4 Uhr, durch die Stadt rasen.
Um 4:10 Uhr kommen wir bei Phary an, natürlich 10 Minuten zu spät. Alle warten nur noch ganz ungeduldig auf uns. Wir stellen nur schnell unsere Fahrräder ab, bringen unsere Taschen rein und nehmen eine Box, gefüllt mit süßem Reis in Form von kleinen Bällchen, Obstsalat und Bonbons, und drei Räucherstäbchen entgegen. Schon geht es los zur nächstgelegenen Pagode.
Auf dem Weg dorthin lasse ich mir noch schnell erzählen was wir denn überhaupt feiern, durch all den Trubel der letzten Woche hatte ich ganz vergessen mich damit zu beschäftigen.

Die Antwort lautet Pchum Ben. Was die genaue Übersetzung ist weiß ich noch immer nicht, da irgendwie alle was anderes sagen und auch das Internet nicht einstimmig ist. Zum Beispiel wurde mir gesagt das "Ben" Reis heißt und "Pchum" süß, also würde es einfach "Süßer Reis" heißen. Aber wurde mir auch gesagt, dass "Ben" soviel wie "einsammeln" bedeutet und "Pchum" ungefähr "sich miteinander treffen" bedeutet. Ich finde beide Übersetzungen würden Sinn machen. Denn man feiert Pchum Ben indem sich ganz viele Leute zusammen treffen und gemeinsam Essen, üblicherweise den süßen Reis, an die Mönche aber auch vor allem an die Verstorbenen spendet bzw. opfert. Denn es heißt, dass die Seelen, die Geister der verstorbenen Verwandten nur ein einziges mal im Jahr zurück zur Erde kehren können und ihre noch lebenden Angehörigen besuchen. Und genau das machen sie zu Zeiten von Pchum Ben. Damit man diese Geister nicht verärgert und sie sich gegen einen kehren opfert man den Reis, betet in den Pagoden und zündet Räucherstäbchen an. Dieses Fest geht jedoch nicht nur einen Tag lang, sondern ganze zwei Wochen. In diesen Wochen kann man jede Nacht, noch vor dem Sonnenaufgang, an einer Zeremonie teilnehmen. So wie wir es an diesem Tag taten.

Wir gehen gemeinsam mit Pharys Familie, Freya, Lina, Moritz und mir unbekannten Menschen in die Pagode. Ich halte mich direkt hinter Phary, denn ich weiß nicht was ich machen muss bzw. was ich auf jeden Fall nicht tun sollte. Sie setzt sich auf den Boden, also setzte ich mich auch auf den Boden. In unmittelbarer Nähe zu ihr. Wir zünden unsere Räucherstäbchen an und stellen sie vor uns. Aber was dann? Ich weiß es nicht und Phary erklärt uns auch nichts, aber nachfragen möchte ich auch nicht. Also sitze ich da, warte und schaue mich in der Pagode um. Überall in der Pagode knien betende Menschen, alle samt haben sie vor sich ihre angezündeten Räucherstäbchen und ihren süßen Reis stehen. Der ganze Raum qualmt nur so vor Räucherstäbchen. Ganz vorne sitzen drei Mönche, die zusammen in ein Mikro singen oder Sprechgesang machen. Man fühlt sich mit der Zeit immer benebelter. Natürlich sind wir die einzigen Weißen im ganzen Raum. Ganz in der Nähe von uns sind ganz viele alte Frauen mit Glatze und weißen Gewändern. Nonnen. Für mich ist es das erste mal, dass ich hier Nonnen sehe. Plötzlich kommt sogar eine zu uns rüber und spricht mit Phary. Sie meint das die Nonne ihre Schwester sei, nachdem die Nonne wieder zu ihrem Platz zurück kehrte gab Phary mir einen DIN-A4 großen Zettel den sie auch selber noch in der Hand hatte. Sie erklärt uns, dass da all ihre Familienmitglieder notiert sind und man nur so für sie beten kann. So habe ich es jedenfalls verstanden. Phary steht auf und geht zu einem anderen Teil der Pagode und vermittelt mir ich solle mitkommen. Auf dem Weg müssen wir um all die sitzenden Menschen herumtänzeln, ich bin ganz darauf konzentriert auch ja nicht über einen Arm, Bein oder Fuß eines Menschen herüberzustreiten. Das wäre nämlich unrein und sehr schlimm für diese Person. Wir kommen bei einem Tisch an, auf dem einige Schalen mit Geld, einige mit Räucherstäbchen und einige mit Zetteln, wie ich auch einen in der Hand halte, standen. Phary spricht wiedermals mit einer Nonne, nimmt mir den Zettel aus der Hand und packt ihn gemeinsam mit ihrem Zettel in die eine Schale, zusätzlich lässt sie noch ein paar Riel-Scheine und Räucherstäbchen da. Das war's. Wozu genau sie jetzt meine Hilfe brauchte ist mir bis heute nicht sehr schlüssig. Wir setzten uns wieder an unseren vorigen Platz. Phary betet und ich wechsele nur Blicke und vereinzelte Worte mit Paulina aus.
Um Punkt 4:30 wird ein Gong geschlagen und alle stehen auf und strömen aus der Pagode heraus. Ich laufe einfach mit dem Strom. Ich frage mich "War das jetzt alles?", doch ich bemerke, die Leute gehen gar nicht nach Hause, sondern zu einem Nachbargebäude. Ich beobachte ob man sich seine Schuhe wieder anziehen kann oder nicht, anscheinend nicht. Barfuß folge ich der Masse. Wir kommen zu einer kleinen Treppe die flankiert von zwei Geisterhäusern ist. Ein Khmer, der anscheinend englisch konnte, sagt uns, wir sollen ein Reisbällchen und ein Räucherstäbchen bei dem Geisterhaus lassen. Gesagt getan. Doch dadurch habe ich Phary aus den Augen verloren. Die einzigen mir bekannten Menschen in Sichtweite waren Paulina und Paul. Sie wissen auch nicht viel mehr darüber was jetzt passiert, aber ich bleibe lieber in ihrer Nähe als ganz alleine herum zu irren. Wir gehen die Treppe hinauf und befinden uns vor einer anderen Pagode. Um die Pagode herum windet sich eine Mauer in Schlangengestalt. Zu allen Seiten ist aber genug Platz um die Pagode zu umrunden. Obwohl es mitten in der Nacht ist und keine Lichter an sind, sieht man dank des Mondes genug. Wir folgen der Masse, plötzlich ertönt wieder der Gong und alle setzten sich einheitlich auf den Boden und beten in die Richtung in der die Person mit dem Gong steht. Wir befinden uns zu diesem Zeitpunkt bei der einen Ecke des Weges bzw. der Pagode. All die sitzenden, betenden Menschen mit dem Mondschein und der Mönchsmusik im Hintergrund wirken so friedlich und beruhigend auf mich. Doch dieser Moment hält nur kurz an, denn plötzlich ertönt wieder der Gong und alle springen auf und laufen los. Ich erfahre von Paul, dass es Brauch ist, dass man die Pagode dreimal umrunden muss. Wir folgen gemächlich der Menschenmasse. Ich beobachte wie Räucherstäbchen und Reisbällchen zu den, in jeder Ecke stehenden Geisterhäusern, gelegt werden. Aber dann bemerke ich noch etwas anderes, sie legen die Reisbällchen nicht nur da ab, sondern auch ringsum auf die Mauer und dann das Beste: Sie werfen die Reisbällchen einfach in den Ecken über alle Köpfe hinweg und über die Mauer. Ich muss sehr verwirrt und ahnungslos, was ich ja tatsächlich bin, aussehen. Fremde Menschen kommen auf uns zu und zeigen uns, wie wir die Reisbällchen zu werfen haben. Dann kommt die Erklärung. Man wirft die Reisbällchen in die dunklen Ecken, da die Geister das Licht meiden und sich deswegen im Dunklen aufhalten. Da für sie der Reis bestimmt ist, macht es nur Sinn den Reis auch dorthin zu werfen wo sie sich befinden. Wir laufen zusammen mit den Kambodschanern unsere drei Runden um die Pagode und werfen vorbildlich den Reis und stecken die Räucherstäbchen zu den Geisterhäusern. Zwischendurch ertönt mehrmals der Gong und die Masse bleibt stehen. Doch nicht wie beim ersten mal setzten sie sich hin und beten sondern bleiben stehen und sobald der zweite Gong ertönt rennen sie los. Auf mich wirkt es wie eine abstrakte Abwandlung von Stop-Tanz, nur das man anstatt zu tanzen rennen muss und zusätzlich zum einfachen stoppen noch beten muss.
Die drei Runden habe ich hinter mich gelegt. Die Masse löst sich auf, einige gehen nach Hause, andere noch in die, gerade umkreiste, Pagode. Ich kann endlich wieder Phary finden. Wir gehen zu ihr und fragen was wir mit den restlichen Bällchen und dem Obstsalat machen sollen. Sie meint, einfach über die Mauer werfen. Also stehen nur noch Paulina, Paul und ich da und werfen Obst und Reis über eine Mauer zu so einer Art Friedhof. Phary fragt uns anschließend ob wir einen Blick in die Pagode werfen wollen. Natürlich wollen wir, wir schleichen uns rein und setzten uns ganz hinten hin. In der Pagode befinden sich wieder nur betende Menschen, größtenteils Mönche. Wir bleiben dort eine Weile sitzen und lassen es auf uns wirken, wieder mal dieses Gefühl der kompletten Harmonie. Nach einer Weile gibt Phary aber zu verstehen, dass es Zeit zum gehen ist, da es nichts neues mehr zu sehen geben wird. Anscheinend bleiben die Mönche den ganzen nächsten Tag um zu beten in dieser Pagode.

@Moritz
Wir gehen zurück zur ersten Pagode und sammeln unsere Schuhe ein Anziehen will ich sie jedoch nicht, denn meine Füße kleben durch die auf dem Boden liegenden und natürlich von mir zertretenden Reisbällchen. Inzwischen geht die Sonne schon auf, die Geister sind wohl somit verschwunden und das Fest ist erstmals vorbei.
Wir gehen noch gemeinsam mit Phary und co. in ein nahe liegendes kambodschanisches Restaurant und trinken einen "Ice Coffee with Milk". Wir haben gerade so noch genug Zeit. Denn dann müssen wir schon los, da es heißt, dass wir um 6:30 auf dem Busbahnhof sein müssen.
Ich glaube jeder von uns Deutschen ist am Ende dieses Festes sehr glücklich hier zu sein und sowas mit erleben zu dürfen. Ich bin es jedenfalls.

Donnerstag, 29. Oktober 2015

7. Woche

Ich hatte eine recht anstrengende Woche hinter mir: Neustart auf der Arbeit, neue Aufgaben, neue Kinder und einem vollem Haus, welches für nette Nachmittage und Abende mit leckerem Essen, Karten spielen und Zeit mit Freunden, aber auch für den Verlust eines Rückzugortes sorgte.


Die Ferien waren vorbei. Das heißt die Schule und der Kindergarten ging wieder los. Aber diesmal mit neuen Kindern, also einer neuen Gruppe. Die Kinder im Kindergarten sind gerade mal 3 Jahre alt, sprechen kein Wort englisch und waren, abgesehen von ein zwei Kindern, noch nie zuvor in einem Kindergarten oder Schule und sind es somit nicht gewöhnt auf längere Zeit von ihren Eltern getrennt zu sein und auf "Fremde" hören zu müssen.
Das sorgt dafür, dass wir zwei Freiwilligen (Julie war krank) die Kinder auf Englisch volltexteten, sie uns aber nicht verstehen konnten und die Kinder uns auf Khmer volltexteten, was wir wiederum nicht verstehen konnten. Unsere eigentliche Aufgabe in der ersten Woche war dafür zu Sorgen, dass alle Kinder da sind, denn es passierte immerzu, dass die Kinder einfach weg rannten, weil sie nach Hause oder sonst wohin wollten. 
Dann gab es die Kinder die einfach nichts gemacht haben, still dastanden oder dasaßen und kein Mucks von sich gegeben haben und nicht einmal spielen wollten, vielleicht weil die Angst vor uns großen weißen Menschen zu groß war oder sie sich einfach langsam an alles gewöhnen mussten. Doch bei diesen Kindern versuchte ich etwas zu finden was sie wenigstens ein wenig zum Lächeln bringen würde, so dass sie doch ein wenig Spaß haben und vielleicht mit der Zeit doch gerne da wären. Auch wenn ich mich dabei zum Clown machen musste und alles Mögliche ausprobieren musste, habe ich es dann doch ab und zu geschafft sie zum Lächeln zu bringen.
Doch dann gab es auch die Kinder, die wirklich nicht ohne Eltern sein konnten. Das bedeutete, dass in den ersten Tagen 4 Elternteile unter die Kinder verteilt waren und mit ihnen spielten. Teilweise versuchten wir aber auch, dass die Eltern gehen, denn wir wollten schließlich nicht mit den Eltern spielen und denen Englisch beibringen sondern den Kindern, nur den Kindern. Das führte dazu, dass immer mindestens ein Kind am weinen war.
Doch es gab auch ein paar Kinder, die sich direkt von Anfang an wohl fühlten und uns als ihre persönlichen Spielkameraden oder besser gesagt Spielzeuge ansahen. Wie alle anderen Kinder eigentlich auch, brauchte diese "Art" von Kindern viel Aufmerksamkeit und Energie. Mann musste sie immer zu entertainen, ob es nun hochheben, rumschleudern, fangen, ihr Holzobst essen, einfach mit ihnen gemeinsam spielen oder einfach alle 3 Sekunden ihnen sagen, dass sie etwas ganz super fantastisch toll gemacht haben sein soll entschieden die Kinder für sich. Manchmal musste man aber auch drei Sachen auf einmal machen, da gerade mal drei Kinder entertained werden wollen. 
Da die Kinder aber nicht nur zum Spaß den Kindergarten besuchen und alles machen dürfen was sie wollen, blieb ziemlich viel Arbeit an Srey Nith hängen. Denn sie ist die einzige von uns ist, die Khmer sprechen kann. 

Zusätzlich begann auch für mich der Start mit dem "Primary Course". Eine Klasse, welche aus den Kindern des ehemaligen Kindergartens gebildet wird und somit ungefähr auf dem Niveau einer ersten Klasse ist. Da diese Woche aber die Woche vor dem Fest "Pchum Ben" ist, kamen viele Kinder gar nicht. Denn einige sind mit ihren Eltern aufs Land zu ihren Familien gefahren und andere mussten einfach hier bei den Vorbereitungen helfen. Für mich kam es sehr gelegen, dass nur so wenige Kinder da waren. Denn man muss sich erst daran gewöhnen ein Lehrer zu sein und die Schüler zu lehren, aber auch zurecht zu weisen.

Für alle Beteiligten, natürlich nicht für die Kinder, die sind ja pure Energie, war die erste Woche sehr ermüdend und anstregend. 

Daher wäre es für mich am Besten gewesen keinerlei Ablenkungen zu haben und mich einfach so viel Ausruhen zu können, wie nötig gewesen wäre. Aber mit 6 anderen Menschen bei sich Zuhause ist das nicht gegeben. Erst recht nicht wenn einer dieser Menschen mit einem zusammen im Zimmer wohnt und man sich das Bett teilt. 
Da wir keine richtige Couch haben oder gar ein Gästezimmer und Jasper über mich bei uns wohnte, war es für mich selbstverständlich, dass er bei mir mit im Zimmer wohnen könne. Sollte ja eigentlich kein Problem darstellen. Doch sorgte seine Anwesenheit dafür, dass ich mich in meinem Zimmer nicht mehr geborgen fühlte. Positiv ausgedrückt könnte man einfach sagen, dass er sich direkt von Anfang wie Zuhause fühlte und wohl nicht der ordentlichste Mensch ist.  
Doch wenn ich dann Mittags nach Hause kam und mir eigentlich nur nach einem Mittagsschlaf zumute war, wollte ich mich nicht in mein Bett legen, wenn er da gerade aufsteht oder am gammeln ist. Da bevorzugte ich es lieber, mich in ein Zimmer der anderen zurück zu ziehen oder gar auf meinen, doch so ersehnten, Mittagsschlaf zu verzichten. Leider bekam ich auch Nachts nicht die gewünschte Erholung, da Jasper anscheinend jemand ist, der sich im Schlaf sehr ausbreitet und ich immer einen sehr leichten Schlaf hatte.

Zudem verbrachten wir die Nachmittage und Abende alle zusammen, was auch nicht wirklich für Erholung, aber dafür für Spaß sorgte. Wir sind auch mehrfach Essen gegangen. An dem einem Abend haben wir unser Geld zusammen gekratzt und sind für kambodschanische Verhältnisse teuer Essen gegangen. Denn wir waren in einem Restaurant, welches thailändische und österreichische Speisen anbietet. Auf das dortige Schnitzel hatten sich alle schon sehr lange gefreut. Nur ich bin mit eher weniger Vorfreude hingegangen, doch am Ende war ich auch ziemlich glücklich. Denn für mich gab es Käsespätzle. Diese waren im Gegensatz zu den Schnitzeln zwar eine Winzportion, aber das lag einfach daran, dass die Schnitzel riiiiiiiesig waren. Mir hatte die Portion jedenfalls gereicht und ich genoss richtig den Käse. Käse ist wirklich etwas was ich hier öfter mal vermisse. Man könnte sich zwar welchen im Supermarkt kaufen, aber verliert dabei ein halbes Vermögen. 

Am Freitag holten wir uns was zum Mitnehmen beim "9999", unserem Standardrestaurant und aßen zum letzten mal zu 7 bei uns Zuhause zum frühen Abend. Denn gegen 8 Uhr brachen Henriette, Greta und Henrik zu ihrem Abenteuer "Kampot & Sihanoukville" auf  und ungefähr eine Stunde später brach auch Jasper auf um seine Weltreise fortzuführen. Plötzlich waren es nur noch Paulina, Paul und ich und das Haus war still. Großartig viel haben wir dann auch nicht mehr gemacht. Denn wir mussten noch packen, am nächsten Tag wollten wir nämlich für das verlängerte Wochenende nach Battambang fahren. 
Somit ging ich zum ersten mal seit einer Woche mit vollkommener Seelenruhe in mein Bett und das obwohl mein Wecker schon um 2:15 in der Nacht klingeln sollte. Denn bevor wir nach Battambang fahren wollten, wollten wir noch Pchum Ben feiern. 


In diesen 5 Tagen haben ich meine Kamera kein einziges mal angefasst und auch mit meinem Handy habe ich fast keine Bilder gemacht. Ich kann leider nur mit diesem Foto meiner Zeichenkünste aus dem Primary Course und einem Selfie mit einem Kater, welcher sich in den Kindergarten verirrt hatte dienen. 

Wir behandelten das Thema "A". Könnt ihr erkennen was meine Gemälde darstellen sollen?

Auch wenn es vielleicht nicht so aussieht, der Kater war glücklich und wollte schmusen.

Montag, 26. Oktober 2015

West Baray Lake bzw. Meine 6. Woche

Nach diesem Abenteuer hatte ich endlich meine ruhigen Tage Zuhause. Aber auch nur ein paar wenige. Denn die letzten zwei Tage der Ferien wurden genutzt um Meetings abzuhalten und die ganze Schule zu putzen. Zudem kam am folgenden Freitag Jasper in Siem Reap an. Jasper ist ein niederländischer Backpacker, welcher in Thailand auf meine lieben Freundinnen  Leo und Ofi getroffen ist. Da sie eine tolle Zeit zusammen hatten und die beiden ja wissen das ich ein lieber Mensch bin und in einem Palast wohne, wurde ich gefragt ob ich nicht Jasper, in der Zeit wo er in Siem Reap ist, aufnehmen möchte. Ich konnte natürlich nicht nein sagen. Da ab Samstag aber auch Henriette und Greta bei uns wohnten, hatten wir eine volle Bude.

An dem Freitag fand die Abschiedsfeier von Phillip statt, einer der ehemaligen Freiwilligen. Start war eigentlich schon um 7 Uhr, aber da ich mich Jasper kümmern musste, schafften wir es erst um 9 Uhr dort zu sein. Als wir ankamen waren (fast) alle kambodschanischen Gäste schon gegangen. Anscheinend waren alle auf die Minute genau bzw. einige schon zu früh gekommen, aber sind dann auch einheitlich um halb 9 gegangen. Da es für sie Zeit war ins Bett zu gehen. 
Ich finde es eigentlich echt schade, dass ich es verpasst habe dabei zu sein, aber wir hatten trotzdem noch einen schönen Abend. Wir blieben noch ein paar Stunden bei denen in der WG, Phillip hatte für den Monat den er da war, bei Lina und co. gewohnt und sind dann in die X-Bar weiter gezogen. Dort hatte ich Cina wieder gesehen. Cina ist der kambodschanische Barkeeper, den ich schon einmal erwähnt hatte. Als ich ihm "Hallo" gesagt habe, hatte er sich riesig gefreut und kam sogar "raus" aus der Bar um mich zu drücken. Es war ein sehr freudiges Wiedersehen. Den Rest des Abends verbrachte ich eigentlich auch nur noch mit ihm. Er schenkte mir sogar etwas, nämlich ein Armband, welches einem Glück bringen soll. Dabei handelt es sich eigentlich nur um eine rote Schnur, welche man auch in jedem Tempel und jeder Pagode von einem Mönch bekommen kann, aber es hat einen religösen Wert. Auch wenn ich so ein Armband auch woanders her hätte bekommen können, finde ich die Geste sehr schön, habe mich sehr gefreut und trage das Band seitdem durchgängig. 

Am folgenden Tag waren Paul und ich zum ersten mal bei dem Khmerunterricht. Ein Café, welches recht nah von unserem Zuhause ist, bietet kostenlosen Khmer Unterricht an und wir dachten uns, dass man das ja mal nutzen könnte. Als wir da ankamen, hieß es, dass der Lehrer auf dem Weg ist und wir nur 10 Minuten warten müssen. Aus den 10 Minuten wurden dann aber doch 40 Minuten. Die Begründung warum der Lehrer so spät kommt war dann: "He is busy at home." Gut. Sowas kann in Kambodscha halt mal vorkommen. Mehr kann man dazu auch nicht sagen.
Der Unterricht an sich war ganz ok, aber leider doch sehr nur auf die Basics bezogen, welche wir aber inzwischen doch schon drauf haben. Man merkte, dass dort nicht regelmäßig Schüler kommen. Sondern eher Touris die sich ein Spaß daraus machen zu lernen "Hallo" und "Danke" zu lernen.

Danach sind wir wieder nach Hause, wo schon Henriette und Greta auf uns warteten. Mit denen und Paulina und Freya sind wir dann wieder zurück zu dem Café um dort Yoga zu machen. Der Yogaunterricht ist hingegen des Khmerunterrichts leider nicht kostenlos, aber da man sich eine 10er Karten kaufen und dadurch Rabatt bekommt, geht das auch klar.
Anschließend sind wir, auch noch mit Jasper, gemeinsam Essen gegangen. Leckeres Khmer Food von einem Straßenrestaurant. Bei so einem Restaurant zahlt man für ein Gericht auch nur um die 2$. Daher kann man es sich wirklich öfter mal leisten Essen zu gehen. 
Den Abend verbrachten wir zu Hause und gingen eigentlich alle Recht früh schlafen, da wir am nächsten Tag recht früh mit Srey Nith verabredet waren. 

Doch bevor wir uns mit ihr Treffen konnten mussten wir erst einmal zu einem Fahrradladen, damit sich Henriette noch ein Fahrrad leihen konnte. Glücklicher Weise hatten Freya und co. noch von den vorigen Freiwilligen zwei Fahrräder über, welche dann Greta und Jasper nutzen konnten. Denn wir fuhren gemeinsam mit Srey Nith und Nina (eine der Anderen Freiwilligen von Children's Dream) mit dem Fahrrad zu dem Haus von Tien Noeurm und Tien Noeur, zwei weitere Kollegen von mir. Die beiden wohnen außerhalb von Siem Reap in einem kleinem Dorf. Diese Strecke hätten wir nicht wie sonst, dass immer drei auf dem Gepäckträger saßen, bewältigen können. Meiner Meinung nach macht es eigentlich auch mehr Spaß alleine und selber mit einem Fahrrad zu fahren.
Bei den beiden haben wir ungefähr eine halbe Stunde gehalten und frische Kokosnuss getrunken. Und mit frisch meine ich wirklich frisch. Sie haben die Kokosnüsse vor unseren Augen vom Baum gepflückt und auf gehackt, so dass man sie trinken konnte.


@Paulina


Ich persönlich mag keine Kokosnuss, obwohl sogar die hier verbreitete grüne Kokosnussart mir besser schmeckt, aber an diesem Tag habe ich trotzdem ganz brav die Kokosnuss getrunken und fand es gar nicht sooo übel. 




Nachdem alle ausgetrunken hatten, das Fleisch der Kokosnuss aufgegessen und nochmal das Klohaus aufgesucht haben ging es weiter zum Baray Lake. Der Baray Lake ist ein recht großer, angelegter See. Wenn man davor steht kann man sich gar nicht vorstellen, dass er angelegt sein soll. Aber wenn man ihn aus der Luft betrachten würde, würde einem die rechteckige Form doch sehr schnell überzeugen. In der Mitte des Sees gibt es eine kleine Insel mit einem Tempel. Tien Noeurm hatte mir erzählt, dass diese Insel nie untergeht. Dass es keine Rolle spielt wie hoch der Wasserstand, welcher wirklich sehr stark variieren kann, des Sees ist. Man sieht die Insel immer gleich. Aber sie wusste selber nicht warum, vielleicht ist es ja eine magische Insel...




Am See haben wir ein paar Stunden verbracht und haben uns vollgefuttert. Jasper und Nina sind direkt von Anfang in den See rein und haben dort mit irgendwelchen kambodschanischen Kindern gespielt. Ich war mir ein wenig unschlüssig ob ich auch schwimmen gehen soll oder nicht, denn erstens wusste ich nicht genau was ich hätte anziehen sollen. Normalerweise gehen Kambodschaner in voller Bekleidung schwimmen, ein Bikini oder kurze Sachen wären viel zu freizügig. Zweitens wurde uns eigentlich abgeraten in Kambodscha in stehendes Gewässer zu gehen, da dort alle möglichen grusligen Lebewesen hausen. Zum Beispiel irgendwelche Viecher die dir unter die Haut krabbeln und dort leben wollen. Ich hatte aber eigentlich schon Lust darauf, daher dachte ich mir, dass ich nach dem Essen dann schwimmen gehe.
Den ersten Snack den es für uns zum Probieren gab waren Heuschrecken. Wenn man sieht wie Srey Nith und co. die Heuschrecken essen, nämlich voller Genuss und immer schön ne ganze Hand voll in den Mund, denkt man sich, dass die eigentlich schmecken müssen. Doch wenn man die mal genauer betrachtet möchte man sie gar nicht essen. All die Beinchen und die riesen Glubschaugen. Da vergeht einem doch schon der Appetit. 
Aber wie oft bekommt man die Gelegenheit? Hier eigentlich recht häufig. Aber dennoch wollte ich es probieren. Ich musste mich nur ein wenig rantasten, erst das eine Bein, dann das andere und dann der restliche Körper. Am Anfang schmeckt es eigentlich wie Chips, nach so Paprikaflavour. Doch der Nachgeschmack ist, meiner Meinung nach, richtig widerlich. Auf Grund des Geschmacks und den Gedanken auf irgendwelchen Gedärmen und sonst was rum zukauen, blieb es für mich dann auch bei der einen Heuschrecke. 


sexy Gnom-Kira beim Essen eines Beines (@Paulina)

Danach gab es "sticky rice with beans" und dazu Papayasalat. Der Reis + Bohnen wurde in einem Bambusstab serviert. Um daran kommen zu können musste man immer ein Stück Bambus weiter herunterziehen. Ich finde das sehr lecker, ein wenig wie Milchreis, da der Reis auch mit Kokosmilch behandelt wurde. Den Papayasalat fand ich nicht ganz so lecker. Aber das lag zum Teil auch daran, dass in dem Salat auch Krabben waren und somit dem ganzen Salat so einen "fischigen" Geschmack gegeben haben. 



Zum Hauptgericht gab es, wie wir schon einmal auf der Route 60 gegessen hatten, ein Hühnchen und Fisch. Doch diesmal gab es nicht nur einen großen Fisch, sondern zusätzlich noch mehrere kleine Fische und zusätzlich zum Hühnchen auch einen Vogel. Selbstverständlicher Weise hatte jeder seine eigene Portion Reis. Der große Fisch hatte mir um einiges besser gefallen, als die kleinen. Da man bei den kleinen immer zu damit beschäftigt war die Greten heraus zu picken. 
Zum Nachtisch gab es etwas, wovon ich keine Ahnung habe was es ist. Ich glaube Eis (kein Speiseeis), Syrup und irgendwas mehr. Mir persönlich hat das auch nicht geschmeckt, aber Jasper und Nina zum Beispiel konnten davon nicht genug bekommen. Ist halt Geschmackssache...

Leider kam mit dem Nachtisch auch der Regen. Damit war dann die Sache mit dem Schwimmen ganz für mich erledigt. Wobei Srey Nith und Tien Noeurm auch genau dann schwimmen gegangen sind. Aber mir war dann die Lust echt verdorben wurden. Mir war schon nur mit nassen Klamotten, wegen dem Regen, schon kalt genug. Da musste ich nicht auch noch ganz ins Wasser hüpfen. Da unser dortiger Platz uns leider auch nicht so recht vorm Regen beschütze, sind wir umgesiedelt. Und zwar zu dem "Restaurant" bei dem wir auch das Essen geholt haben. Dabei handelte es sich wiedermals um so ein Hängematten-Restaurant. Dort warteten wir eigentlich nur noch darauf, dass der Regen aufhört und vertrieben uns die Zeit mit quatschen und Karten spielen. 



Doch wenn es hier einmal anfängt zu Regen hört es entweder nach 5 Minuten wieder auf oder nie. Somit war da Warten vergebens und irgendwann haben wir dann auch eingesehen, dass es keinen Sinn macht noch länger zu warten und sind dann im Regen wieder zurück gefahren. 
Auf dem Weg nach Hause teilten wir uns auf, die einen besorgten Fried Noodeles fürs Abendessen und die anderen fuhren zum Markt um Frühstück für den nächsten Morgen zu besorgen.
Nach dem Abendessen gingen Henrik, Paul, Jasper und Henriette in die Stadt um in der Pubstreet Fußball zu gucken und Greta, Paulina und ich machten uns einen schönen Mädelsabend.
Ich wurde mal über allen Gossip aufgeklärt, der so existiert und wir bekritzelten unsere Küchenwand mit lustigen Bildern, unsere Wand besteht aus Fliesen und wir nutzten Whitebordmarker, also keine Sorge - wir verunstalteten unsere Küche nicht für die Ewigkeit.

Mit diesem lustigen Abend neigte sich das Wochenende auch dem Ende zu. 

Sonntag, 18. Oktober 2015

Immer wieder anders als geplant.

Glücklich wieder zu Hause zu sein, genoss ich das Wochenende, welches ich zum Teil mit meinen Mitbewohnern verbringen konnte. Den Samstag über war ich mit Paulina unterwegs, ein wenig durch die Stadt und über'n Markt schlendern, gemütlich einen Kaffee trinken und dazu eine frittierte Banane essen und ein paar Sachen erledigen. Aber alles ganz in Ruhe und ohne Stress. Abends saßen wir dann mit Paul und später mit Paul und Henrik auf dem Balkon und haben bis in die Puppen Karten gespielt. Am Sonntag habe ich wirklich gaaar nichts gemacht, aber das war auch sehr schön.

An dem Montag war ich bei einem Workshop zu dem Thema "Children's Protection". Dieser Workshop ist extra für Freiwillige, die hier her kommen und gutes leisten wollen. Ich persönlich fand den Workshop sehr interessant und informativ. Gleichzeitig wurde er auch gut gemacht, immer wieder gab es Pausen, so dass man sich immer konzentrieren konnte. Zu dem war es auch abwechslungsreich. Dort habe ich auch zwei weitere Freiwillige von Children's Dream kennen gelernt, die nach den Ferien anfangen sollten. 

Während Moritz und ich bei diesem Workshop waren, haben sich die anderen VJF-Freiwilligen mit unserer Kontaktperson "Daniel" getroffen. Denn das Thema "Visum" war zu klären. Angeblich sollte unser Visum nämlich nur ein Monat gültig sein und wäre somit nur bis zu dem nächsten Samstag gültig gewesen. Während der großen Mittagspause erhielt ich dann den Anruf, dass Paulina und Henrik die Verlängerung einreichen wollen, aber dafür Unterlagen benötigen. Somit musste ich meine Pause nutzen um nach Hause zu fahren und die Unterlagen raussuchen. Doch war die Freude darüber, dass wir das Visum tatsächlich hier in Siem Reap verlängern können, größer als die "Trauer" über die versäumte Pause.
Doch nach dem Workshop las ich dann eine sehr überraschende Nachricht: "Man kann das Visum hier doch nicht verlängern. Entweder sollen wir alle noch heute Abend (also über die Nacht) nach Phnom Penh fahren und am nächsten Tag das Visum verlängern oder so einem Typen jeweils 50$ geben damit der das macht und es dann auch nur vielleicht funktioniert."
Somit wurde mein Plan von einfach Zuhause gammeln ganz schnell zu Bustickets kaufen gehen, packen, essen und dann nach Phnom Penh fahren. 

Der Bus war aber echt der Hammer! Es gab nämlich richtige Betten! Zwar waren die echt nicht groß  und man musste in einem zu zweit schlafen und zu dem war es natürlich sau kalt und es hat mega geruckelt, aber es war trotzdem ein Erlebnis wert. Ich frag mich seit dem immer was man denn (als Frau) macht wenn man ein Ticket für das gleiche Bett bekommen hat wie ein Mönch. Wie soll man denn zusammen in so einem Winzbett schlafen ohne sich zu berühren? Außerdem ist es überhaupt einem erlaubt neben einem Mönchen zu liegen? Ich vermute mal nicht, wenn schon sitzen nicht gestattet ist. Und dann die Situation zu klären, wenn man auch nicht mit einem Mönchen reden darf, stell ich mir auch ehrlich gesagt schwierig vor. 

Obwohl wir wegen dem Visum recht viel Stress hatten und von Ort zu Ort rennen mussten war die Zeit in Phnom Penh doch sehr schön. Ich bin mit dem Rest meiner WG bei Fabi untergekommen, zum Glück hat er so ein großes Haus. Danke dir nochmal, Fabi (falls du das hier zufällig lesen solltest^^)!!! Somit haben wir viel Zeit mit ihm verbracht, was auch echt nett war, denn Fabi ist ein cooler Typ.



Außerdem hatten wir durch ihn sogar zwei Fahrräder zur Verfügung und konnten somit Fahrtkosten sparen. Da wir aber 4 Leute waren sind 2 von uns immer mit einem Moto gefahren oder auf dem Gepäckträger. Ich habe mich eigentlich die meiste Zeit von Paul rumfahren lassen. Das war auch immer ziemlich lustig.
Da wir die Visumsache immer morgens/vormittags erledigt hatten, konnten wir die Zeit danach nutzen um uns ein wenig Phnom Penh anzugucken und Touri zu spielen. 


An dem einem Tag waren wir nochmals in dem Tuol Sleng Genozid Museum, also dem alten Gefängnis, in dem wir auch schon beim Vorbereitungsseminar waren, aber da ja nur recht kurz. Was man dort liest und sieht ist echt sehr schaurig, erst recht wenn einem bewusst ist, dass es wirklich passiert ist und das noch gar nicht so lange her. An dem Tag hatte auch das Wetter perfekt mitgespielt. Regen. Das hatte zu der dort allgemein verbreiteten Stimmung gepasst. Ich würde wirklich Jedem, der die Möglichkeit hat, empfehlen sich dieses Gefängnis anzuschauen.
Genauso aber auch die Killings Fields bei Choeung Ek. Diese sind auch bei Phnom Penh und sind leicht mit einem TukTuk zu erreichen, doch manchmal muss man dann auch selber dem Fahrer sagen wo er lang muss. 


Bei den Killing Fields waren wir nämlich in dieser Woche auch. Dort bekommt man einen Audio Guide und kann über das Gelände laufen und sich die einzelnen Geschichten dazu anhören. Die Aufmachung da ist echt sehr gut. Es werden nämlich nicht nur pure Fakten genannt, sondern teilweise auch die Schicksale einzelner Menschen offen gelegt und zu dem kann man sich originale Musikbeispiele etc. anhören. Doch würde ich sagen, dass dieser Besuch nichts für schwache Nerven ist. Wobei man meiner Meinung nach sich auch nicht vor der Wahrheit verstecken sollte. Das es passiert ist kann man jetzt nicht mehr ändern, aber man sollte sich immerhin informieren und den Gestorbenen Respekt zollen und daraus lernen. 
Ich könnte nicht sagen ob ich die Killing Fields oder das Gefängnis mehr empfehlen kann, denn ich finde beides erzählt zusammen eine Geschichte. Die Killing Fields sind quasi die Fortsetzung von dem Gefängnis. 

























An dem dritten Tag hatten wir etwas freundlicheres gemacht. Wir besuchten den Königs Palast mit Silberpagode. Ein wenig Kultur muss halt sein. Der Palast und alle neben stehenden Gebäude sind echt sehr schön, doch ist es dort nicht sehr gut hergerichtet. Man bekommt keinerlei Informationen über eines der Gebäude, man bekommt nur einen kleinen Zettel auf dem die Namen auf Khmer stehen. Nur leider bringt es vermutlich den meisten, die sich das dort anschauen, nicht sehr viel. Moritz hatte zum Glück einen Reiseführer dabei und somit konnten wir uns vor jedes Gebäude stellen und einer durfte für alle vorlesen. Der Ausflug war zur Abwechslung mal nicht so erdrückend und Laune runter ziehend. 




Eigentlich wollten wir nur drei Tage, also bis Donnerstag, in Phnom Penh bleiben. Gerade so lange, dass die Sache mit den Visa erledigt ist. Paul und ich dachten uns, dass wir dann ja über Battambang zurück fahren können. So könnten wir unsere (echten und unechten) Ferien noch ausnutzen und noch was nettes sehen. Da Paulina und Henrik am Freitag noch arbeiten wollten, wollten sie lieber zurück nach Siem Reap. 
Schnell beschlossene Sache, schnell gekaufte Tickets. 
Doch an dem Tag wo wir dann nach Battambang fahren wollten, hatte ich plötzlich Durchfall und Paul 39° Fieber. Und das sind beim bestenWillen nicht die besten Voraussetzungen um eine Nacht im Bus zu verbringen. Somit mussten wir leider unsere Bustickets und unsere Pläne verwerfen und länger in Phnom Penh bleiben. Immerhin waren wir bei Freunden und konnten somit ohne Probleme länger als geplant bleiben und wurden mit Medikamenten bedient. Wir blieben dadurch doch noch bis Samstagabend, doch konnten wir in den zusätzlichen Tagen auch nicht mehr Phnom Penh erkunden, sondern blieben schön im Bett und schliefen viel. Mir ging es auch recht schnell besser, die Kohletabletten und der viele Schlaf hatte es gebracht. Doch Paul ging es noch nicht einmal am Tag unserer Rückfahrt besser. Aber da was das Verlangen nach Hause zu fahren und dort sein eigenes vertrautes Zimmer nur für sich zu haben wohl so groß, dass auch die lange Busfahrt in Kauf genommen wurde.

Das Ende der Geschichte: Paul geht es wieder gut. Und wir hatten von vornherein ein Visum für ein halbes Jahr. Konnten es jetzt aber direkt für ein weiteres halbes Jahr kostenlos verlängern. Das Visum ist jetzt bis zum 31.12.2016 gültig ist. Also vielleicht komme ich auch erst zum übernächstem Silvester wieder, wir werden sehen..

P.S.: Ich hatte meine Kamera nicht mit nach Phnom Penh genommen. Die Fotos wurden entweder mit meinem Handy oder Paulinas Kamera aufgenommen ;)

Mittwoch, 14. Oktober 2015

Allein durchs fremde Land

Nach meinen ersten zwei Arbeitswochen hatte ich direkt Ferien. Klingt vielleicht im ersten Moment sehr gut. Kaum gearbeitet und schon Ferien. Doch ich selber hätte sie wann anders bevorzugt. Als man gerade das Gefühl hatte alle Regeln zu kennen und sich daran gewöhnt hat, wird man direkt wieder herausgerissen und hat frei und vergisst am Besten alles wieder. Zudem lebte ich gerade mal seit einer Woche in meinem neuen Zuhause und konnte mich daran somit auch nicht so ganz hundertprozentig gewöhnen. Man war eigentlich gerade erst angekommen, in seinem Job und seinem Zuhause und dann muss man schon wieder weg.
Natürlich hätte ich nicht verreisen müssen, aber ich wollte auch nicht die Ferien vergeuden und nur hier bleiben. Aber so wirklich eine Ahnung davon, was man hier in Kambodscha alles sehen und machen kann hatte ich aber auch nicht. Die ehemaligen Freiwilligen, mit denen wir zusammen bei Pharys Geburtstag waren, empfohlen mir nach Kampot zu fahren. Nachdem ich mir anschließend alles aus dem Reiseführer darüber durchgelesen hatte, entschloss ich diesen Rat zu befolgen meine Reise dorthin zu machen.

Dadurch, dass Kampot im Süden Kambodschas liegt und man sowieso über Phnom Penh fahren muss, entschied ich über das Wochenende in Phnom Penh zu bleiben. Dort leben ja, wie bereits erwähnt,  auch andere Freiwillige vom VJF und DRK. So hatte ich vor Ort eine kostenlose Unterkunft, Leute die sich ein wenig auskennen und mit denen ich gerne Zeit verbrachte. Zu dem hatte auch noch Fabi an dem Sonntag Geburtstag.

So machte ich mich Samstags in aller Frühe auf den Weg. Zuerst musste ich durch die ganze Stadt mit dem Fahrrad rasen, natürlich war ich später dran als ich sein wollte und der Bus kam 20 Minuten früher als erwartet, aber ich hatte ihn noch eben so erwischt. Nach der ersten Dreiviertelstunde Fahrt hielt der Bus plötzlich an und alle mussten aussteigen. Total verwirrt und verschlafen konnte ich dann aber doch den richtigen Anschlussbus finden.
Auf der ganzen Fahrt hat der Bus tausend mal angehalten, zum Teil um Leute einzusammeln oder rauszuschmeißen, aber auch um Pausen zu machen. Da alle Ansagen jedoch auf Khmer angesagt wurden und keiner im Bus englisch sprechen konnte, traute ich mich vor Angst, dass der Bus ohne mich los fährt, nicht raus.
Nach 8 Stunden Fahrt, von der ich vermutlich die letzen 4 eigentlich auf die Toilette musste, kam ich dann in Phnom Penh an. Dort habe ich mir als erstes einen Motofahrer gesucht, der mich zum Russian Market fährt. Ich wurde recht schnell fündig. Ehrlich gesagt stehen vor dem Bus immer direkt Moto- und TukTuk-Fahrer die auf einen einreden und einen mitnehmen wollen. Teilweise hat man das Gefühl, dass sie eigentlich den Bus erobern wollen, weil es so viele sind und so sehr drängeln, dass sie quasi schon in den Bus rein gehen.
Nachdem sich mein Motofahrer noch schnell von drei anderen TukTukFahrern erklären ließ, wo er denn hin muss, ging es dann auch schon los. Natürlich fing es während der Motofahrt an zu Regnen und ich kam komplett durchnässt beim Markt an. 
Dort trief ich mich mit Caro, die mich abholte. 
Bei ihr (und Shirley) zuhause bekam ich erst einmal Essen: Toast mit Erdnusscreme und Bananen und Toast mit Erdnusscreme und Marmelade. Zur Abwechselung mal was westliches. Zum Nachmittag gingen wir beide mit zwei ehemaligen Freiwilligen Kaffee und Kuchen essen. Danach ruhten wir uns nur noch ein wenig aus und kochten zu Abend. Anschließend machten wir drei uns dann auf dem Weg zum Metahaus, denn dort waren alle anderen Freiwilligen aus Phnom Penh und Umgebung schon versammelt. Denn wir wollten alle zusammen in Fabis Geburtstag reinfeiern, zu dem war an diesem Tag im Metahaus deutsche Küche angesagt. Es gab Schnitzel, Lasange, Flammkuchen und sogar deutsches Bier. 
Dort blieben wir bis kurz nach 12 Uhr und fuhren dann zur Partystraße von Phnom Penh. Dort feierten wir noch ein wenig mit Fabi. Mit der Zeit wurden wir immer weniger und weniger, so dass wir zum Ende hin nur noch aus Henriette, Fabi, Caro und mir bestanden. Doch auch in so einer kleinen Gruppe war es sehr schön. Wir vier ließen den Abend mit dem Sonnenaufgang am Fluss ausklingen.
Der nächste Tag war ausruhen pur. Erstmal hatte ich bis 16 Uhr geschlafen und habe dann von Caro Pancakes gemacht bekommen. Natürlich mit Erdnusscreme, aber auch mit Obst: Bananen und frischen Passionsfrüchten. Anschließend besuchten wir Fabi in seinem Zuhause, ich war nämlich neugierig wie er so lebt. Außerdem war es ja sein Geburtstag. Bei ihm hatten wir eigentlich nur auf der Dachterrasse gesessen und Musik gehört. Nachdem wir noch was auf dem Russian Market essen waren sind wir auch schon wieder ins Bett.

Am nächsten Morgen bzw. Vormittag fuhr ich auch schon wieder weiter nach Kampot, wo ich dann gegen 18 Uhr ankam. Nachdem ich mir ein Guesthouse gesucht hatte und dort einquartiert hatte, machte ich bloß noch einen Spaziergang mit einem Khmer, welchen ich im Bus kennen gelernt hatte, und aß mit dem zu Abend. Somit lag ich an diesem Tag schon um 10 Uhr im Bett. 
Am nächsten Tag machte ich einen Ausflug zu dem nahe gelegenem Bokor Mountain. Als ich dort war steckte quasi der ganze Berg in einer Regenwolke. Auf Grund dieser war man nach nicht einmal 5 Minuten komplett durchnässt und durch diese Nässe war man am frieren, ich zu mindestens. Auf diesem Berg gibt es eigentlich recht viel zu sehen, verschiedene Tempel/Pagoden, ein altes Casino, 100 Reisfelder, eine Kirche, ein Wasserfall und ein neues riesiges Hotel. Doch wegen dem schlechten Wetter habe ich überall nur ca. 2 Minuten gehalten und bin dann weiter. Erstens sah das alles im Regen nicht ganz so schön aus und zweitens war mir so uuuunglaublich kalt. Ich konnte einfach nirgendwo länger bleiben, ich fands teilweise richtig schrecklich und wollte nur weg. Der einzige Ort wo ich länger blieb, war in dem neuen Hotel. Denn dort verweilte ich ca. 2 Stunden und wartete auf das Ende des Regens. Leider vergebens. Ich habe mir mal Fotos angeschaut wie es dort aussehen könnte und das sieht echt alles verdammt cool und schön aus. Vielleicht werde ich in diesem Jahr noch einmal dort hin fahren und es mir bei besserem Wetter anschauen. 




Am Nachmittag schlenderte ich alleine durch Kampot, doch ich kam nicht wirklich sehr weit. Nach vielleicht 10 Minuten wurde ich einfach angequatscht. Ich lief ganz ahnungslos durch die Straßen und plötzlich rief Jemand aus so einer Art "freien Bar" mir etwas zu. Es handelte sich dabei um den ca. 70 Jährigen Stéphane, welcher ursprünglich aus Frankreich kommt, aber seit 15 Jahren in Kambodscha lebt und eine Khmer als Frau hat und sich selbst mehr als Khmer sieht. Bei ihm saß, die ungefähr Ende 20 Jährige Französin, Landine. Die beiden luden mich dazu ein, mich zu ihnen dazu zu setzen und wir hatten ganz nette Unterhaltungen. Nach kurzer Zeit gesellten sich Landines Freund und ein Engländer namens Andrew, mit dem die beiden, zu dem Zeitpunkt, am reisen waren, zu uns dazu. 
Mit dem Trio bin ich auch anschließend noch zu Abend essen gegangen. Sehr offene und sympathische Menschen!
Am nächsten Tag hatte sich leider die Sache mit dem Wetter auch nicht verbessert. Wieder nur Regen, Regen und Regen. Da ich wegen dem Ausflug des vorigen Tages noch ein wenig verschreckt war, wollte ich auch keine Tour irgendwohin machen. Noch einmal durchnässt und frierend irgendwas anzugucken wollte ich mir nicht antun. Da ich es am vorigen Tag ja nicht wirklich geschafft hatte mir Kampot anzugucken, ging ich nochmal los und marschierte durch die "ganze" Stadt. Nach einer Weile waren dann meine Beine dann doch müde und ich setzte mich in ein Café. Dort genoss ich den leckeren Kaffee und das leckere Essen und vertrieb mir die Zeit mit lesen und schreiben. Es war auch wirklich schön mal einfach zu entspannen und nicht sehr viel zu machen als zur Ruhe zu kommen und Zeit zum lesen zu finden. Abends war ich dann nochmal mit dem Trio und Stéphane verabredet.





Am nächsten Morgen wurde ich durch den Ruf: "The floor is wet.", von meinem Mitbewohner geweckt. Anscheinend hatte es in der Nacht so sehr geregnet, dass es durch die Decke kam und der Boden unter Wasser stand. Schade nur, dass meine Tasche auf dem Boden stand und somit alle meine Klamotten nass waren. Die einzigen Klamotten die trocken waren, waren mein Pyjama, eine Jeans und mein dicker Pulli. Gefreut hatte ich mich wie sonst was, glaubt ihr gar nicht. 
Doch immerhin schien zur Abwechslung die Sonne als ich vor die Tür trat. Teilweise war die Stadt zwar geflutet, doch die Sonne hebte erstaunlich gut meine Laune. 




Ich entschied mir einfach ein Fahrrad zu leihen und durch die Gegend zu fahren und zu gucken ob ich nicht alleine die Pfefferfarmen und Salzfelder finde. Denn 17$ für einen Ausflug finde ich dann doch sehr happig. Meinen eigenen persönlichen Ausflug fand ich dann auch wirklich sehr schön, leider habe ich keine Pfefferfarmen gefunden, aber immerhin die Salzfelder. Ich bin immer wieder beeindruckt wie schön die Landschaft hier ist, diese wirklich leuchtend grünen Reisfelder.




Ich stand mitten zwischen Reisfeldern und plötzlich wurde der Wind immer stärker und stärker. Ich stand bestimmt mindestens eine halbe Stunde dort und habe nur gestaunt und genossen. Der Wind hat sich so gut auf meiner Haut angefühlt und die Reisfelder sahen sogar durch ihn noch schöner aus.







Doch der Wind brachte leider wieder den Regen mit sich. Nachdem ich unter einem khmer Haus abwartete bis der erste heftige Schauer vorbei ging, fuhr ich wieder zurück nach Kampot. Als ich da ankam war somit auch meine letzte richtige Hose auf Grund es Regens durchnässt und mein letztes T-Shirt, mein Schlafshirt, komplett verschwitzt, da ich gerast war als hätte ich Kohlen unter meinem Hintern. Denn der Regen hier ist des öfteren echt verdammt heftig und auch so, dass die Regenjacke manchmal einfach nichts mehr bringt. Die Angst um meine Kamera war dann doch sehr groß. 
Ich wusste nicht so recht was ich nun machen soll. Die einzigen mir verbliebenen trockenen Sachen waren der Pulli und meine Schlafhotpan, auf der auch noch groß "Supergeil" steht. Nicht das perfekte Outfit. Doch wollte ich auch nicht den ganzen restlichen Tag nur im Guesthouse verweilen müssen. Kurzer Hand entschloss ich mich dafür, eine neue Hose zu kaufen. Natürlich eine "Goahose" mit Elefanten drauf. Mit dieser und meinem Pulli traute ich mich doch wieder, ohne das Gefühl zu haben, dass alle mich anstarren, auf die Straße. Den Nachmittag machte ich mir aber dann auch wieder ganz entspannt: essen, trinken, lesen, schreiben, telefonieren. 
Zum Abendessen war ich dann noch mit Andrew und Landines Freund, ich habe leider seinen Namen vergessen, verabredet. Landine war leider aus krankheitlichen Gründen verhindert. Doch auch nur mit den beiden hatte ich einen schönen letzten Abend in Kampot.
Eigentlich hätte ich noch länger in Kampot bleiben können, da ich erst am Sonntag zurück sein musste. Aber durch all den ganzen Regen und dann noch der Sache mit den Klamotten, welche auch nicht trocknen wollten, hatte ich einfach keine Lust mehr und freute mich einfach auf zu Hause.

Meine Rückfahrt hätte auch angenehmer sein können. Um zu meinem ersten Bus zu gelangen musste ich durch Knie-hohes Wasser waten. Da ich wieder die Goahose an hatte und diese ja zwischen den Beinen sehr tief hängt, war ich wieder mal sehr nass. Zudem läuft in kambodschanischen Bussen immer die Klimaanlage, welche man leider auch nicht abstellen kann und komischer Weise tropfte es die ganze Zeit auf meinen Sitz. Somit fror ich eigentlich den ganzen Weg nach Phnom Penh. Dort hatte ich 2 Stunden "Umsteigezeit". Da der eine und der andere Bus genau von der selben Stelle los fuhren, hieß das eigentlich nur warten, warten, warten. 
Mein zweiter Bus ging dann auf dem Weg nach Siem Reap auch noch kaputt und wir mussten wieder 1-2 Stunden warten bis ein neuer kam. So war ich insgesamt dann doch so 16 Stunden unterwegs und war dann heilfroh wieder zu Hause zu sein. 

Mittwoch, 7. Oktober 2015

In unserer ersten Woche in unserem neuem Zuhause nutzen wir meistens unsere Freizeit um auf einen der jeglichen Märkte zu gehen und Sachen für das Haus zu kaufen. Denn so wie die Küche auf dem Foto jetzt aussieht, sah sie leider nicht am Anfang aus. Wir besaßen keinerlei Besteck, Teller, Töpfe oder sonst was.
Direkt am Montag waren wir das Nötigste einkaufen, heißt Teller und Löffel.
Nachmittags kauften Paul und ich dann auch 30 Eier und anderes Gemüse und freuten uns darauf unsere Küche einzuweihen. Doch als wir dann zuhause waren fiel uns auf, dass egal wie toll wir einkaufen waren, wir kein Essen zubereiten konnten, da wir weder Topf noch Pfanne gekauft hatten. Wir beschlossen dann einfach, dass die anderen unterwegs Essen kaufen müssen. Doch als wir uns dann bei dem Gedanken "Ach, dann essen wir die Eier einfach zum Frühstück." erwischten, rafften Paul und ich uns doch auf um zu dem nahe gelegenem Markt zu gehen. Dort fanden wir tatsächlich noch einen Stand, der obwohl die Sonne schon nicht mehr schien, noch offen hatte. Glücklicherweise hatten sie noch eine Pfanne übrig. Die Sache mit dem Topf war dann doch ein wenig schwieriger. Denn sie hatten zwar tausend Töpfe und tausend Topfdeckel, aber komischerweise genau für den Topf den wir uns ausgesucht hatten, fanden sie den Deckel nicht. Nachdem die liebe Frau eine halbe Stunde lang vergebens nach dem Deckel gesucht hatte, kauften wir nur die Pfanne, aber versprachen am folgenden Tag wieder zu kommen und wenn sie dann den Deckel gefunden haben, den Topf zu kaufen. So konnten wir doch schon am ersten Morgen im neuen Haus selbstgemachtes Frühstück essen.

An einem Tag dieser Woche konnte ich an der Sunsettour von KKO teilnehmen. Doch war es nicht wirklich eine richtige Tour, es wurde einfach nur Paul noch einmal die Strecke gezeigt und somit waren er und sein Kollege nicht mit Fahrrad, sondern mit Moto unterwegs. Somit war es ein leichtes, mich einfach mit drauf zu setzen und die Tour zu genießen.
Die Tour war echt sehr schön, sie führte durch die "Randbezirke" von Siem Reap und durch die Countryside, vorbei an Reisfeldern, Lotusfarmen, den Tonle Sap und Entenfarmen zu einem Berg, von dem man den Sonnenuntergang betrachten konnte.



Abgesehen davon gibt es nichts über diese Woche wirklich zu berichten.